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1306. Juli 30. Breslau.

ss. Abdon et Sennes.

Boleslaw, Herzog von Schlesien und Herr von Breslau, urkundet, dass vor ihm Lucas, der Sohn des Domizlaus, und seine Gemahlin die Frau Lusemila und ihre Söhne Jesco, Thomas und Nicolaus und ihre Töchter Droguslai (sic, vielleicht Droguslava; und Katharina gemeinsam von ihrem Erbgute Lucaschowicz einstmals Domslawicz (Domslau) genannt, dem Breslauer Bürger Wilhelm (von Senitz) 10 1/4 Hufen, wie solche durch den herzoglichen Kämmerer Topor und die vicinia (die Gemeinschaft der Umwohner vgl. Röpell Gesch. v. Polen 86, 615, Cod. dipl. Siles. IV. erste pag. 53, Cod. dipl. maj. Pol. II, 12) abgegrenzt worden sind, gelegen in dem Theil des Dorfes, ubi locata est curia, um 256 1/4 M. verkauft haben. In dem Theile des Dorfes befinden sich dann noch 4 Hufen 19 Morgen, welche mit den obigen 10 Hufen zur Stellung eines Ritterpferdes beizutragen haben. Indem der Herzog diesen Kauf bestätigt, verleiht er zugleich dem Käufer für jene Hufen deutsches Recht, so dass derselbe bei irgend einer auf jenen Hufen entstehenden Rechtssache sich nur vor dem herzoglichen Gericht in einem deutschen Gerichte zu verantworten hat.

Z.: des Herzogs Getreue Friczco v. Waldau, Schambor v. Schiltberg, Albert Bart (in der Vorlage steht unzweifelhaft irrthümlich Hart), Gysilher Colner, Hermann v. Eichilborn und Lutco sein Bruder, Dither de Drogus, Jesco de Plaw, Sandro Bolcz, Heinrich v. Seidlitz und Friczco herzogl. Protonotar Dechant v. Glogau und Kanonikus v. Breslau, Ausfertiger dieses.


Erhalten nur in einer fehlerhaften Abschrift des XVI. Jahrh. Bresl. Staatsarch. III. 11. a. f. 73. Daraus bei Meitzen Cod. dipl. Siles. IV, 5 (zweite Pag.).


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.